Das Plasmaspritzen findet aufgrund seines universellen Charakters eine breite Anwendung im industriellen Einsatz, wobei es unter allen thermischen Spritzverfahren die größte Bedeutung erlangt hat. Das Verfahren erlaubt eine breite Palette an Spritzwerkstoffen, wobei der Schwerpunkt auf Oxidkeramiken liegt.
Die Technologie
Grundlage für die PST – Plasma Beschichtungstechnologie ist ein Hochenergieplasma mit Temperaturen von bis zu 20.000 K, das im Innern der Beschichtungspistole mit Hilfe eines Lichtbogens erzeugt wird. Das inerte Plasmagas – i.d.R. Argon, Stickstoff und Wasserstoff, bzw. Gemische daraus – wird dissoziiert und durch Expansion in einer Düse beschleunigt. Der Beschichtungswerkstoff wird dem Gasstrom in Form von Pulver zugeführt. Die Partikel werden aufgeschmolzen und als Tröpfchen auf das Substrat geschleudert. Die im Vergleich zu herkömmlichen Plasmasystemen hohen Partikel-/Tröpfchengeschwindigkeiten ermöglichen die Herstellung dichter Schichten mit guter Haftfestigkeit. Trotz der hohen Plasmatemperaturen ist die Wärmebeaufschlagung des Werkstücks im Vergleich zu den üblichen thermischen Beschichtungsverfahren gering. Die Plasmabeschichtung eignet sich insbesondere für keramische Spritzwerkstoffe, oxidationsempfindliche Werkstoffe können mit Hilfe eines Schutzgasmantels verarbeitet werden. Der Beschichtungsabstand beträgt etwa 60 bis 140 mm. Die Beschichtung kann unter einem Winkel zwischen 60 und 90° erfolgen.
PST-Plasma Verfahrenscharakteristika:
- Kontinuierlicher Beschichtungsprozess
- Hochenergieplasma, T>20.000 K
- hohe Partikelgeschwindigkeiten
- fokussierter Spritzstrahl
PST-Plasma Verfahrensvorteile:
- Hohe Flexibilität hinsichtlich der Werkstoffauswahl
- Hohe Partikelaufprallgeschwindigkeiten
- gute Haftfestigkeit auch bei Werkstückhärten von bis zu 45 HRC
- vergleichsweise dichte Keramikschichten
- Innenbeschichtung durch kompakte Brennerbauweise möglich
PST-Plasma Schichten:
- Porosität 1 – 2 %
- Haftfestigkeit 30 – 60 MPa
- einige Zehntel bis mehrere Millimeter Schichtdicke
- Rauheit unbearbeitet 2 – 3 µm Ra, bearbeitet < 0,1 µm Ra
Oxidkeramikschichten, z.B. Chromoxid mit hoher Verschleißbeständigkeit herstellbar